Das Kino ist ein magischer Ort, an dem Geschichten lebendig werden und Emotionen die Leinwand zum Leben erwecken. Doch für viele Menschen war der traditionelle Kinobesuch lange Zeit mit erheblichen Barrieren verbunden. Vor allem Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen konnten das volle Spektrum eines Films nicht erleben. Hier kommt die Greta-App ins Spiel – eine stille, aber bedeutende Innovation, die das Kinoerlebnis für alle zugänglich macht und Barrieren konsequent abbaut.
Was macht Greta so besonders?
Greta bietet eine Reihe von Funktionen, die speziell entwickelt wurden, um das Kinoerlebnis für Menschen mit Behinderungen inklusiver zu gestalten. Durch Audiodeskriptionen wird das visuelle Geschehen für blinde und sehbehinderte Menschen detailreich beschrieben – von der Mimik der Schauspieler bis zu den feinsten Veränderungen in der Szenerie. So wird das, was auf der Leinwand geschieht, lebendig und greifbar gemacht.
Aber Greta geht noch weiter: Untertitel (Closed Captions) fangen nicht nur den gesprochenen Dialog ein, sondern auch alle Geräusche und musikalischen Elemente, die einen Film ausmachen. Dadurch wird sichergestellt, dass gehörlose oder schwerhörige Menschen keinen Aspekt des auditiven Erlebnisses verpassen. Die Tonverstärkung (Sound Amplification) wiederum ermöglicht eine klare und verstärkte Audioausgabe direkt über persönliche Geräte, was vor allem für Menschen mit Hörgeräten von unschätzbarem Wert ist.
Eine der innovativsten Funktionen von Greta ist die Integration mit Smart Glasses-Technologie. Hierbei werden Untertitel direkt in das Sichtfeld des Zuschauers projiziert, sodass der Film nahtlos verfolgt werden kann, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Diese Technologie bietet eine völlig neue Art der Zugänglichkeit und eröffnet Menschen mit Hörbehinderungen eine noch intensivere Filmerfahrung.
Die Vision hinter Greta
Die Geschichte von Greta begann mit einer einfachen, aber kraftvollen Vision: ein Kino zu schaffen, das wirklich für alle zugänglich ist – unabhängig von körperlichen Einschränkungen. Diese Vision wurzelt tief in der Leidenschaft für Film und dem Wunsch, Barrieren abzubauen, die viele Menschen davon abhalten, dieses Kunstmedium in seiner ganzen Vielfalt zu genießen.
Seit ihrer Einführung hat die Greta-App bedeutende Anerkennung gefunden. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Deutschen Hörfilmpreis – Sonderpreis der Jury (2015) und dem Zero Project Award (2019). Diese Ehrungen unterstreichen nicht nur die technische Brillanz der App, sondern auch ihren kulturellen Beitrag zur Schaffung einer inklusiveren Gesellschaft.
Wie funktioniert die Greta-App?
Die Nutzung der Greta-App ist denkbar einfach und gleichzeitig tiefgreifend in ihrer Wirkung. Nach dem Download der kostenlosen App für iOS oder Android wählt der Nutzer den gewünschten Film aus der umfangreichen Datenbank aus. Diese Datenbank wird regelmäßig aktualisiert, dank Kooperationen mit großen Filmverleihern wie Universal Pictures, Warner Bros. und Disney. Nach der Auswahl des Films kann der Nutzer die gewünschten barrierefreien Funktionen herunterladen – sei es Audiodeskription, Untertitel oder Tonverstärkung.
Im Kino synchronisiert sich die App automatisch mit dem Ton des Films und aktiviert die ausgewählten Funktionen präzise und ohne Verzögerung. Diese Synchronisation erfolgt innerhalb von Sekunden, sodass der Filmgenuss ungestört bleibt. Auch in Umgebungen mit Hintergrundgeräuschen bleibt Greta stabil und zuverlässig und sorgt für ein stressfreies Filmerlebnis.
Aber Greta beschränkt sich nicht nur auf den Kinosaal: Auch zu Hause, ob mit DVD oder Streaming-Diensten, funktioniert die App einwandfrei. Sie erkennt den Filmton und synchronisiert die barrierefreien Funktionen, um ein nahtloses und immersives Seherlebnis zu gewährleisten.
Ein Kino für alle
Greta ist mehr als nur eine App – sie ist ein Symbol für eine breitere Bewegung hin zu echter Inklusion in der Filmwelt. Durch Partnerschaften mit führenden Filmverleihern erweitert Greta kontinuierlich die Palette der zugänglichen Filme, von großen Blockbustern bis hin zu Indie-Perlen. Diese Innovationen erinnern uns daran, dass die Geschichten, die wir auf der Leinwand sehen, für alle zugänglich sein sollten, die sie erleben wollen.
In einer Zukunft, die von Technologie und Inklusion geprägt ist, bietet Greta eine Vision für ein Kino, das wirklich für alle da ist. Ihre Mission geht über barrierefreie Vorführungen hinaus – sie stellt sich eine Welt vor, in der sogar die großen Filmfestivals wie Cannes oder Berlinale Jurys haben, die blinde oder gehörlose Mitglieder einschließen.
Greta ist nicht nur eine Technologie, sondern ein Versprechen: Die Magie des Kinos soll für jeden erlebbar sein. Mit jeder neuen Funktion und jedem neuen Film, den Greta zugänglich macht, kommen wir dieser Vision ein Stück näher.
Autorin dieses Gastbeitrags ist Seneit Debese, Geschäftsführerin Greta & Starks App GmbH